Eine erste urkundliche Erwähnung ist aus dem Jahr 1126, als Burg der Herren von Heldrungen. Von 1512 bis 1518 Bau erfolgte der Bau der vierflügeligen Renaissance-Schlossanlage. Die Wallanlagen mit zwei umlaufenden Wassergräben stammen aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Eine besondere Bedeutung erlangte die Burg während des Bauernkrieges. Nach der Schlacht bei Bad Frankenhausen (1525) wurde hier Thomas Müntzer drei Tage gefangen gehalten, bevor er nach Mühlhausen verbracht und hingerichtet wurde. Im dreißigjährigen Krieg wurde die Festung stark beschädigt. Ab 1680 verlor die Festung zunehmend an Bedeutung, die Festungsanlagen verfielen. Genutzt wurde sie fortan als Amtssitz. Im 19. Jahrhundert erfolgten Rück- und Umbauten, 1860 wurde die Festung 1860 aus dem Verzeichnis preußischer Festungen gestrichen. Erste nennenswerte Werterhaltungsmaßnahmen erfolgten in den 1930‘ er Jahren. Seit Mitte der 1980’er Jahre wird die Wasserburg als Jugendherberge genutzt. Wegen starker Schäden standen allerdings nur Teilbereiche für die Nutzung zur Verfügung, Gemeinschafts- und Tagungsräume gab es – mit Ausnahme des Speisesaales nicht. Im Zeitraum 2011 bis 2016 wurden die umfangreichen Baumaßnahmen in drei Bauabschnitten und bei laufendem Betrieb der Herberge durchgeführt. Sie beinhalteten den Ausbau des – bis dahin nicht nutzbaren – Nordflügels für Beherbergungszweckeden Ausbau des nur teilweise nutzbaren Südflügels für Beherbergungszwecke die Neugestaltung des Eingangsbereiches durch Erweiterung den Ausbau des Magazingebäudes für Tagungszwecke die energetische Sanierung / Erneuerung der kompletten Haustechnik die Instandsetzung und Restaurierung der Fassaden des Innenhofes die Planung der wegen der raumzuschnitte individuell angefertigten Möbel In einem weiteren Bauabschnitt sind der Umbau und die Modernisierung des Westflügels, die weitere Instandsetzung und Restaurierung der Fassaden sowie die barrierefreie Erschließung der Gebäude vorgesehen. Unser Büro ist bereits seit Anfang der 1990‘er Jahre mit der Planung und Überwachung der Bauleistungen an der Wasserburg Heldrungen beauftragt. In diesem Zeitraum erfolgten bereits umfangreiche Instandsetzungsarbeiten an den Wallanlagen, den Gewölbekellern sowie der Torbastion. Für Tagesbesucher wurde eine öffentliche Toilettenanlage eingebaut. Alle Arbeiten erfolgten in enger Abstimmung und im Einvernehmen mit den zuständigen Denkmalbehörden. Am Planungsprozess waren Bauforscher, Archäologen und Restauratoren beteiligt. Die Gebäude sind in Naturstein errichtet, teilweise sind die Fassade in Anlehnung an die Denkmalforschung wieder verputzt worden.